Aktuell zählt die Deutsche Bauchemie (DBC) 108 Mitgliedsunternehmen. Nach dem obligatorischen Rückblick auf die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Ereignisse der letzten zwölf Monate durch Dr. Kern skizzierte Norbert Schröter die wichtigsten Verbandsaktivitäten in diesem Zeitraum. "Dass wir im Krisenjahr 2009 und auch dieses Jahr noch weitere Mitgliedsunternehmen gewinnen und die finanzielle Förderung der Arbeit des Verbandes weiter steigern konnten, zeigt mir, dass wir gemeinsam auf dem richtigen Weg sind", so Schröter, der in Lindau auf 20 Jahre als Geschäftsführer der DBC zurückblickte: "Der Verbandsetat hat sich in diesem Zeitraum verzwanzigfacht!" Proportional mitgewachsen sind dabei auch die Anforderungen. Schröter wies in diesem Zusammenhang auf die enge Zusammenarbeit mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) als Dachorganisation hin, "sei es im Bereich des Kartellrechtes, beim Umsetzen von REACH, GHS oder der Biozid-Produkte-Verordnung, bei der Terminierung politischer Gespräche auf Landes- oder Bundesebene oder auch beim täglichen Service im Frankfurter Haus der Chemie, dem gemeinsamen Sitz der Verbände." Geplant sei nun, gemeinsam mit dem VCI in Ergänzung zu den Gesprächen mit Bundesbehörden den engeren Dialog mit Abgeordneten des Bundestages zu suchen und einen "Bauchemie-Gesprächskreis" in Berlin zu etablieren. Norbert Schröter verwies auf den in Lindau vorgestellten neuen Jahresbericht des Verbandes, der die Detailarbeit und Themen in den mehr als 30 Gremien widerspiegelt, die national, europäisch und über die EU-Grenzen hinaus beraten werden. Die Wissenschaftsmedaille und der Förderpreis der Deutschen Bauchemie werden künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus (wieder 2011) verliehen.
Vorstandsvorsitzender Dr. Alfred Kern bedankte sich im Namen des Verbandes bei Norbert Schröter für seine 20jährige erfolgreiche Tätigkeit mit einem Präsent und einer kleinen Laudatio: "Was aus dem damaligen in der Bauwirtschaft kaum wahrgenommenen ibh (Industrieverband Bauchemie und Holzschutzmittel e.V.) und der heutigen in Deutschland und Europa angesehenen Deutschen Bauchemie für Entwicklungssprünge liegen, verdanken wir Ihrer strategischen Weitsicht und Ihrem Leistungswillen", so Dr. Kern. Zu den aktuellen Aufgaben und Zielen der Deutschen Bauchemie zählt Dr. Kern unter anderem die Internationalisierung der Gremienarbeit, die Reduzierung des anhaltenden Regulierungstrends auf nationaler und internationaler Ebene sowie die Mitgestaltung bei branchenrelevanten europäischen Verordnungen, mandatierten Normen und Zulassungen.
Turnusmäßige Vorstandswahlen der DBC finden erst wieder 2011 statt, daher gab es in diesem Jahr nur eine Zuwahl: Dr. Jochen Billecke schied nach fünfjähriger Tätigkeit aus dem Gremium aus, an seine Stelle wurde Dr. Rüdiger Oberste-Padtberg (Ardex GmbH) neu in den Vorstand gewählt. Die weiteren Mitglieder sind wie bisher Dr. Erhard Jacobi (CTP Chemicals + Technologies for Polymers), Johann Köster (Köster Bauchemie), Dr.-Ing. Claus-Michael Müller (MC Bauchemie), Steffen Rüdiger (Henkel), Dirk Sieverding (Remmers Baustofftechnik), Joachim Straub (Sika Deutschland), Peter Summo (Wacker Chemie), Rolf Wöhrle (StoCretec) und Dr. Alfred Kern (BASF) als Vorsitzender.
Zum Auftakt des Vortragsprogramms der Jahrestagung gab Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des VCI, einen Einblick in die politische und fachliche Arbeit der Dachorganisation als übergeordnete Interessenvertretung aller Chemieverbände. Der Energiesteuer-Spitzenausgleich, die steuerliche Forschungsförderung und die REACH-Umsetzung stehen beim VCI derzeit ganz oben auf der Tagesordnung. Dr. Tillmann erläuterte den Teilnehmern auch die Möglichkeiten der Deutschen Bauchemie, sich in den VCI-Gremien zu engagieren und so von den Ergebnissen zu profitieren.
Eine "beachtliche Korrektur der wirtschaftlichen Lage" und eine "faszinierende Beschäftigungsstabilität" diagnostizierte Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (Köln) in seinem Vortrag. Die Geschäftserwartungen lägen wieder auf hohem Niveau, wofür vor allem die positive Entwicklung auf den Exportmärkten verantwortlich sei. "Gefährdungspotenzial" sieht Prof. Hüther künftig vor allem in der demografischen Entwicklung und in der Rohstoffabhängigkeit unseres Landes.
"Bezahlen macht länger unglücklich als Einkaufen glücklich!" oder "Geld im Kopf führt zu sozialer Distanz!" - so lauten zwei von vielen Erkenntnissen, die Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer (Universitätsklinikum Ulm) in seinem Spezialgebiet der Hirnforschung gewonnen hat. Anschaulich und spannend ließ er die Tagungsteilnehmer hinter die Kulissen seiner Arbeit blicken und beantwortete mit zahlreichen Beispielen aus der Wissenschaft eindrucksvoll die Frage, was eigentlich "den Menschen zum Menschen" macht.
Zur nächsten Jahrestagung trifft sich die Deutsche Bauchemie am 26. und 27. Mai 2011 in Travemünde.
Bildtexte:
Vorstandsmitglieder und Obleute der Gremien der Deutschen Bauchemie in Lindau (vorne v.l.): Steffen Rüdiger, Johann J. Köster, Dr. Karl Hermes, Dr. Alfred Kern (Vorstandsvorsitzender), Norbert Schröter (Hauptgeschäftsführer), Dieter Poech (Ehrenvorsitzender); 2. Reihe v.l.: Dr. Michael Jung, Dr. Jochen Billecke, Joachim Straub; hintere Reihe v.l.: Dirk Sieverding, Dr. Claus-Michael Müller, Prof. Dr. Josef Felixberger, Hans-Jürgen Kuhl, Dr. Erhard Jacobi, Dr. Stefan Kühner und Dr. Rüdiger Oberste-Padtberg
Referenten der Jahrestagung der Deutschen Bauchemie 2010 in Lindau (v.l.): Dr. Utz Tillmann (VCI), Dr. Alfred Kern (DBC), Prof. Dr. Michael Hüther (IW Köln), Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer (Universitätsklinikum Ulm), Norbert Schröter (DBC)
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