Norbert Schröter, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Bauchemie, begrüßte die aktuell 30 Mitglieder des Fachausschusses in einem besonderen Rahmen und zog ein Resumee über 30 Jahre Aktivitäten im Hauptgremium und den angegliederten Arbeitskreisen Epoxidharze, MMA-Harze, Polyurethanharze, Polyurea, Abdichtungen mit Flüssigkunststoffen, Korrosions- und Gewässerschutz sowie in dem Arbeitskreis, der die Forschungsaktivitäten des FA 5 koordiniert, Projekte initiiert und fachlich begleitet. Die Zahl der Arbeitskreise verdeutlicht schon die breite Themenvielfalt, die im FA 5 behandelt werden.
Kommissarische Leiter des FA 5 sind derzeit Dr. Christian Minnigerode (SAKRET GmbH) und Dr. Michael Hiller (BASF Construction Chemicals GmbH). Nach dem Ausscheiden von Obmann Frank Huppertz (MC-Bauchemie Müller GmbH & Co.KG), der nur kurz in dieser Funktion tätig war, wird auf der 101. Sitzung sein Nachfolger als Obmann des FA 5 gewählt.
Die Jubiläumssitzung stand einerseits im Zeichen des Rückblicks und der bis heute im FA 5 bewältigten Themen. Gleichzeitig wurden aber auch ganz aktuelle Themen bearbeitet:
• Nationale Umsetzung der europäischen Instandsetzungsnorm EN 1504
Das Warten auf das Urteil zum Vertragsverletzungsverfahren lähmt die Arbeit an den zugehörigen nationalen Restregelungen. Gleichzeitig sind auch die Arbeitsfortschritte in den europäischen Normungsgremien verhalten.
• Umsetzung der Europäischen Bauproduktenverordnung
Hier geht es um die Beratung der neuen Muster zu den Leistungserklärungen für die europäische Instandsetzungs- und Estrichnorm, die aufgrund der aktuellen delegierten Verordnung dem neuen Anhang III der BauPVO angepasst werden mussten. Jetzt sind die Muster fertig gestellt und auf der Internetseite der Deutschen Bauchemie freigeschaltet.
• Normenwerk Bauwerksabdichtungen
Mit Hochdruck wird beim DIN an der Fertigstellung der entsprechenden Normenentwürfe gearbeitet. Die Vertreter der Deutschen Bauchemie sind mit vielen Produktgruppen von diesem Normenwerk betroffen und arbeiten höchst engagiert in diesen Gremien.
• Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks
In der gleichnamigen Ad-hoc Gruppe des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton (DAfStb) arbeiten die Experten aus dem FA 5 mit ihrem Fachwissen intensiv mit, um Regelungen zur Sicherstellung der Dauerhaftigkeit von befahrenen Parkdecks aufzustellen.
• Umweltproduktdeklarationen (EPDs)
Im Rahmen des breit angelegten Verbandsprojektes zur Erstellung von Umweltproduktdeklarationen (EPDs) wurden für Epoxidharze, Polyurethanharze/Polyurea und Methylmethacrylatharze Muster-EPDs erarbeitet, 2013/2014 durch das Institut für Bauen und Umwelt (IBU) verifiziert und in die entsprechende Datenbank des IBU eingespeist. Sie sind in Englisch und Deutsch auch auf der Internetseite der Deutschen Bauchemie verfügbar.
Hervorgegangen ist der heutige FA 5 vor 30 Jahren aus dem damaligen im FA 4 angesiedelten Unterausschuss „Kunststoffe im Betonbau“. Im Jahresbericht des ibh von 1984 heißt es: „Die Gründung dieses Unterausschusses, der sich in erster Linie den hydraulisch abbindenden, den kunststoffmodifizierten sowie den reaktionshärtenden Mörteln widmen wird, erfolgt angesichts der zunehmenden Bedeutung der Kunststoffe für die Bauchemie im Allgemeinen und den Betonbau im Besonderen. Hier drängt u.a. eine Unzahl den Auftraggeber verunsichernder Regelungen geradezu nach Vereinheitlichung, die der neue Unterausschuss als seine vordringliche Aufgabe betrachtet.“
Das Protokoll einer Vorstandssitzung im Jahr 1984 dokumentiert, „dass man damit rechnen muss, dass der neue Unterausschuss ‚Kunststoffe im Betonbau‘ angesichts des zunehmenden Regelungsdschungels wohl drei Jahre Arbeit haben wird, damit ein einheitliches Regelwerk in Westdeutschland einvernehmlich verabschiedet werden kann.“
Aus diesen drei Jahren sind 30 Jahre mit 100 Sitzungen geworden. Ende offen…
Bildtext: Teilnehmer 100. Sitzung FA 5
Foto: Deutsche Bauchemie
Die Deutsche Bauchemie repräsentiert als Industrieverband die gesamte bauchemische Branche in Deutschland. Das Spektrum der 126 Mitgliedsunternehmen reicht vom kleinen und mittelständischen Spezialbetrieb bis zum weltweit operierenden Konzern. Mit rund 7,6 Milliarden Euro Jahresumsatz erwirtschaften diese Unternehmen die Hälfte des europäischen Marktvolumens und etwa ein Viertel des Weltmarktes. Unter dem Dach des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die Deutsche Bauchemie die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen gegenüber der Fachöffentlichkeit, der Politik, nationalen und internationalen Behörden und Institutionen.