Bauchemie spielt wichtige Rolle bei der Materialforschung

Nachhaltige Energieversorgung, steigende Mobilität, neue Diagnose- und Therapiemöglichkeiten im Gesundheitswesen sowie innovative Bausysteme – für diese und viele andere wichtige Zukunftsthemen ist die Entwicklung neuer Materialien und Werkstoffe unabdingbar. Um die besondere Bedeutung der Chemie innerhalb dieses Entwicklungsprozesses aufzuzeigen, hat die Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) gemeinsam mit vier anderen renommierten Gesellschaften und Branchenverbänden das Positionspapier "Chemie als Innovationstreiber in der Materialforschung" herausgegeben. Die Bauchemie ist hier direkt beteiligt.

Die Chemie als "Wissenschaft der Stoffe" beschreibt die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Substanzen und untersucht deren Stabilität und Reaktivität. Sollen Materialeigenschaften optimiert werden, ist ein vertieftes Verständnis von Materialstruktur und -zusammensetzung von Nöten. Zahlreiche neue Materialien kommen daher aus chemischen Laboratorien. Experten aus der Chemie leisten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von der Produktion über die Verarbeitung bis hin zur Anwendung – einen wichtigen Beitrag zur Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. In dem 70 Seiten starken Positionspapier wird erläutert, welchen Beitrag die Chemie zur Materialforschung in den verschiedenen Bedarfsfeldern (Energieversorgung und -speicherung, Umweltschutz, Informations- und Kommunikationstechnik, Sicherheitstechnik etc.) leistet. Sowohl die Entwicklungspotenziale als auch der Forschungsbedarf für das nächste Jahrzehnt werden hierbei beleuchtet.

Bauchemie liefert Innovationen als Basis neuer Systeme
Die dynamische Entwicklung moderner Baustoffe für Gebäude und Infrastruktur thematisiert Prof. Dr. Dietmar A. Stephan von der Technischen Universität Berlin in einem eigenen Kapitel. Die von der Deutschen Bauchemie seit 2009 initiierte und finanzierte Stiftungsprofessur ist in der Fakultät Planen und Bauen/Institut für Bauingenieurwesen als Fachgebiet mit der Bezeichnung "Baustoffe und Bauchemie" angesiedelt. Nach Einschätzung von Dietmar A. Stephan ist durch die gestiegenen Ansprüche an Funktionalität, Energieverbrauch, Dauerhaftigkeit und Recyclingfähigkeit von Bauwerken die Entwicklung moderner Baustoffe als Bestandteil von Systemlösungen bereits weit vorangeschritten. Die Bandbreite reicht von Hochleistungsbetonen, multifunktionalen Wandputzen und Straßenbelägen bis hin zu Außenputzen, die Schadstoffe vom Haus fernhalten bzw. neutralisieren können. Stephan: "Diese Entwicklungen beruhen in erster Linie auf Innovationen der bauchemischen Industrie und die Integration dieser Innovationen in Bausysteme. Nur in wenigen anderen Fachdisziplinen werden so viele unterschiedliche Materialien und Herstellungsverfahren verwendet und miteinander kombiniert wie in der Bauchemie."

Das Positionspapier "Chemie als Innovationstreiber in der Materialforschung" (Dezember 2012; ISBN: 978-3-89746-140-6) ist erhältlich bei: www.dechema.de

 

Die Deutsche Bauchemie repräsentiert als Industrieverband die gesamte bauchemische Branche in Deutschland. Das Spektrum der 125 Mitgliedsunternehmen reicht vom kleinen und mittelständischen Spezialbetrieb bis zum weltweit operierenden Konzern. Mit rund 7,6 Milliarden Euro Jahresumsatz erwirtschaften diese Unternehmen die Hälfte des europäischen Marktvolumens und etwa ein Viertel des Weltmarktes. Unter dem Dach des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die Deutsche Bauchemie die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen gegenüber der Fachöffentlichkeit, der Politik, nationalen und internationalen Behörden und Institutionen.


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