Effektiv geschützt:
Zeitgemäße Holz­schutz­mittel entlasten die Ressource Wald

Heimisches Holz wie Kiefer oder Fichte ist ein regenerativer, funktionaler Baustoff – jedoch anfällig gegenüber Pilz- und Insektenbefall. Moderne Holzschutzmittel ermöglichen seine Nutzung und tragen zur CO2-Einsparung bei.

Bauen mit Holz ist eine der ältesten Konstruktionsweisen überhaupt. Seine bauphysikalischen und funktionalen Eigenschaften machen es zu einem idealen Werkstoff. Bei einer Entnahme im Einklang mit der Geschwindigkeit des Nachwachsens wird seine Verwendung sehr nachhaltig, vor allem wenn dabei Hölzer mit kurzen Transportwegen genutzt werden. Doch gerade die wirtschaftlich bedeutendsten, in Europa heimischen Nadelhölzer wie Fichte oder Kiefer haben eine Schwachstelle: Für viele Anwendungen im Außenbereich sind sie nicht dauerhaft genug. In Verbindung mit Feuchtigkeit sind sie anfällig gegenüber Pilzbefall. Befallene Bauteile verlieren ihre Gebrauchstauglichkeit und müssen ersetzt werden. Dies ist besonders für Holzbauteile mit statischer Funktion von Bedeutung.

Moderne Holzschutzmittel schaffen hier Abhilfe. Sie unterliegen der strengen europäischen Biozidgesetzgebung und werden bezüglich ihrer Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt umfangreich geprüft und zugelassen. Ihre Aufgabe: Sie erhöhen die Dauerhaftigkeit von Holzbauteilen in Gebäuden und Fassaden, im Garten- und Landschaftsbau, aber auch bei Terrassen, Lärmschutzwänden, Masten, Bahnschwellen und statisch bzw. sicherheitstechnisch anspruchsvollen Anwendungen wie beispielsweise Kinderspielplätze oder Holzachterbahnen.

Positive Effekte

Das stärkste Argument für Holzschutzmittel ist die signifikante Verlängerung der Lebensdauer von Holzbauteilen im bewitterten Außenbereich – um das Doppelte bis Dreifache. Das bedeutet einerseits eine deutlich spätere Freisetzung des im Holz gespeicherten CO2 und somit einen wertvollen Beitrag zu den Zielen der überarbeiteten LULUCF-Verordnung (EU-Verordnung (EU) 2018/841 vom 30.05.2018 über die Einbeziehung der Emissionen und des Abbaus von Treibhausgasen aus Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft). Andererseits wird auch weniger Holzeinschlag als Ersatz für auszutauschende Bauteile nötig.

Ein weiterer Aspekt ist die Ressourcenschonung durch Vermeidung des Einschlagens widerstandsfähigerer Tropenhölzer. Wenn mehr heimische Hölzer dauerhaft verwendbar gemacht werden, reduziert dies die Notwendigkeit, Holz aus höchst klimarelevanten Tropenwäldern zu importieren. Auch die diesbezüglichen Transportkosten und -emissionen werden vermieden.

In Zahlen

Eine vergleichende Studie aus Skandinavien hat das Global Warming Potential (GWP) exemplarisch für Terrassenbeläge aus verschiedenen Materialien über einen Nutzungszeitraum von 30 Jahren untersucht. Dazu zählten neben dem Referenzmaterial eines nach dem Qualitätsstandard NTR AB behandelten einheimischen Nadelholzes auch andere Hölzer, die keine Behandlung benötigen, wie etwa Sibirische Lärche oder das Tropenholz Ipé, aber auch andere Werkstoffe wie Holz-Kunststoff-Komposite (WPC) aus Deutschland und China sowie Beton.  

Untersucht wurde das GWP dieser verschiedenen Werkstoffe bei der Konstruktion einer 30 m2 großen Terrasse und das jeweilige GWP in CO2-Äquivalenten wurde ermittelt – auch unter Einbezug der entsprechenden Transportwege. Das Ergebnis: Das gemäß NTR AB behandelte Nadelholz, mit einer zu erwartenden Haltbarkeit von 30 Jahren lag mit 172 kg an der Spitze, gefolgt von Ipé mit 265 kg. Dicht beieinander lagen Beton und Sibirische Lärche mit 412 und 422 kg. Bei der unbehandelten Sibirischen Lärche wurden lediglich 15 Jahre Haltbarkeit angenommen. Der Austausch des Holzes im Betrachtungszeitraum schlägt sich direkt negativ im GWP nieder. Die WPC-Produkte hingegen waren weit abgeschlagen mit 1296 kg (aus Deutschland) und 1867 kg (aus China).  
 

Fazit

Exemplarisch bei der Betrachtung von Terrassenbelägen erweist sich behandeltes, heimisches Nadelholz als dauerhafte, nachhaltige, klimaschonende und wirtschaftliche Alternative. Hier spielt moderne Bauchemie ihre Stärken voll aus!

Durch die Verwendung von Holzschutzmitteln wird die Notwendigkeit, frisches Holz einzuschlagen, verringert. Somit werden die Wälder als CO2-Speicher erhalten und natürliche Ressourcen effektiv geschont.

Quelle

LCA on NTR treated wood decking and other decking materials, March 2018 (Danish Technological Institute Wood and Biomaterials/IVL Swedish Environmental Research Institute), ISBN 978-91-88787-37-8

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