Konjunkturelle Entwicklung

Stimmung heller, Sorgen bleiben

Der Ukrainekrieg und die Folgen belasten die bauchemische Industrie und sorgen für Umsatzrückgänge im Bausektor. Die Wirtschaftsforschungsinstitute gingen zum  ahreswechsel 2022/23 für 2023 von einer Stagnation des realen Bruttoinlandsproduktes aus.Die deutsche Gasspeicher-Befüllung lag im März 2023 bei 90 % und die explodierten Energiepreise waren insbesondere für Erdgas wieder rückläufig.

  • Umsatz im Bauhauptgewerbe steigt 2022 nominal um 10,7 %, sinkt real um 5,1 %
  • Langsame Beruhigung der Lieferengpässe bei Baumaterialien
  • Europäischer Bau wächst in den nächsten Jahren schwächer – positive Impulse gehen aber vom Tiefbau aus
  • Chemie- und Pharmaindustrie 2022: Erzeugerpreise + 21,7 %, Chemieproduktion - 6,6 %
  • 12,3 % des Bruttoinlandsproduktes in Deutschland wurden 2022 für Bauinvestitionen verwendet

 

„Die Marktentwicklung fordert unsere Branche. Doch dank Innovationskraft und Weiterentwicklung im Bauwesen blicken wir positiv voraus. Der Fokus auf CO2-Reduktion rückt  bauchemische Produkte als Lösungsanbieter in den Mittelpunkt. Trends wie Baustellenautomatisierung und industrielle Vorfertigung benötigen Bauchemie für die Umsetzung.“
Andreas Collignon, Vorstandsvorsitzender

 

Ukrainekrieg und die Folgen belasten die Branche

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges bestimmten im  vergangenen Berichtsjahr die explodierenden Energiepreise, Rohstoff- und Materialknappheit und Probleme im internationalen Fracht- und Logistikmanagement die Branchensituation. 

Wie bereits in der Corona-Pandemie, unterstützen der VCI als Dachverband und die Deutsche Bauchemie die Mitgliedsunternehmen
auf verschiedensten Ebenen, damit die Branche weiterhin stabil durch die Krise kommt.
 

Bausektor unter Druck

Die Prognose für die Bauwirtschaft in Deutschland ist rückläufig:In Deutschland wird für den Wohnungsbau laut dem Verband der Bauindustrie für 2023 ein Umsatzrückgang in dieser Sparte von etwa 9 % erwartet. Auch für die Büro- und Verwaltungsgebäude sind die Aussichten negativ.

Positiver sieht es hingegen im Wirtschaftsbau aus. Zurückzuführen ist dies auf die stabile Entwicklung im Tiefbau durch Investitionen der Deutschen Bahn, den Ausbau an Lager- und Logistikgebäuden und den weiteren Ausbau der regenerativen Energien und den Netzausbau. Die Umsätze im Wirtschaftsbau sollen laut Prognose 2023 deshalb nur um 4 % real zurückgehen.

Schlechter sieht es im öffentlichen Bau aus. Diese Sparte wird auch 2023 weiter mit dem Problem konfrontiert, dass die nominalen Baubudgets nicht mit der Baupreissteigerung Schritt halten können. Deshalb rechnet man hier mit einem Rückgang des realen Umsatzes um 5 % – trotz unabweisbarer Investitionsbedürfnisse in fast allen öffentlichen Baubereichen.

Für die Chemieproduktion ohne Pharma rechnet die VCIPrognose für 2023 mit einem Umsatzrückgang von 10 % und leicht sinkenden Erzeugerpreisen.